Azubis aus Europa kommen in die Region am Oberrhein
Junge Leute aus europäischen Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit wie Italien und Spanien finden zunehmend Ausbildungsplätze auch im Landkreis Emmendingen und im Ortenaukreis. Wie Bundestagsabgeordneter Peter Weiß mitteilt, wird dafür von etlichen Firmen das vom Bund finanzierte Programm MobiPro-EU genutzt. Mit diesem Sonderprogramm werden die Sprachförderung, ausbildungsbegleitende Praktika oder die betriebliche Ausbildung für junge Leute der EU-Mitgliedsstaaten unterstützt.
Vertreter der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer hatten dem Abgeordneten berichtet, dass die Mittel aus dem Programm erschöpft sind und Neuanträge derzeit nicht genehmigt werden können. Bundestagsabgeordneter Peter Weiß konnte nun die erfreuliche Mitteilung machen, dass jetzt noch einmal 20 Mio. € freigegeben worden sind, mit denen bereits gestellte Anträge gefördert werden können. Allerdings werden diese Mittel nicht ausreichen, die täglich steigende Flut von Anträgen zu finanzieren. Peter Weiß hat daher für die laufenden Beratungen zum Bundeshaushalt bei den zuständigen Mitgliedern des Haushaltsausschusses beantragt, die Mittel für das Programm MobiPro-EU weiter aufzustocken, damit noch mehr Betriebe im Wahlkreis jungen Leuten aus Europa eine Ausbildungschance geben können.
„Da mittlerweile etliche Ausbildungsplätze frei bleiben, freue ich mich, dass unsere Betriebe so international denken und auch jungen Leuten aus europäischen Nachbarstaaten mit hoher Jugendarbeitslosigkeit eine Chance für eine qualifizierte Ausbildung geben“, erklärt Peter Weiß. Gleichzeitig werde so das System der dualen Ausbildung in Europa populär gemacht.
Das Verfahren für die Nutzung des Programms MobiPro-EU ist nach Auskunft von Peter Weiß so, dass zumeist die Agentur für Arbeit der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) die Ausbildungsstelle interessierter Betriebe meldet. Für die Plätze sucht die ZAV dann in Zusammenarbeit mit ihren Netzwerkpartnern in Europa geeignete Kandidatinnen und Kandidaten.
Nach Auffassung von Peter Weiß sollten sich auch die entsendenden Staaten besser am Programm für ihre jungen Leute beteiligen. So habe beispielsweise Spanien bislang die 6 Milliarden EURO nicht abgerufen, die die EU dem Land für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit zur Verfügung gestellt hat.